Warum Sie keine Webseite brauchen …

Ulrike Pfarre
November 29, 2017

„Waaas“ fragen Sie sich? „Keine Webseite im Internetzeitalter? Wie sollen mich meine Kunden denn da finden?“

Keine Bange, Sie werden gefunden. Irgendwie auffindbar sollten Sie schon sein – online und eventuell auch im wahren Leben ;-). Was allerdings völliger Blödsinn aus meiner Sicht ist: Jedem Existenzgründer und auch gestandenen Unternehmern wird seit Jahren gesagt, er bräuchte als erstes hochwertige Visitenkarten, Flyer und eine Webseite. FALSCH!

Warum?

Keines dieser Dinge bringt Ihnen – in der Regel – Kunden. Vor allem lässt sich nicht verallgemeinern, dass diese 3 Standard-Werbemittel für jeden sinnvoll sind. Es kommt darauf an, was Sie machen, mit wem und wie.

Ich habe in verschiedenen Bereichen gearbeitet. Aber weder als Unternehmensberaterin, als Werbetexterin, noch im Vertrieb oder als Dienstleisterin haben mir je Visitenkarten Kunden gebracht. Ich habe Stapel davon nach Jahren vernichtet. Vermutlich, weil genau das die meisten der Menschen auch mit meinen Visitenkarten getan haben, denen ich diese in die Hand gedrückt habe.

Und das digitale Pendant zur Visitenkarte ist Ihre Webseite. Deshalb reicht im Grunde auch derselbe Inhalt: Ihre Tätigkeit (oder in edel Ihr Slogan/ Elevator Pitch) und Ihre Kontaktdaten. OK, aktuell muss das komplette Impressum und eine Datenschutzerklärung dazu. Einfach war einmal … ;-).

„????? Aber eine Webseite brauche ich doch!“

… denken Sie jetzt. – Wozu? Zur Selbstdarstellung im Hochglanzformat? Wen wollen Sie denn damit beeindrucken? Ihre Eltern? Sich selbst? Stellen Sie sich diese Frage wirklich einmal ganz im Ernst! Überlegen Sie einmal, wonach Sie im Internet suchen, welche Webseiten Sie mögen und warum und auf welchen Seiten Sie tatsächlich kaufen!

Ok, das glauben Sie jetzt nicht. Deshalb erzähle ich Ihnen, wie es bei mir war:

Als ich 2007 als freiberufliche Werbetexterin für Direktmarketing durchgestartet bin, hatte ich erst einmal nur eine Visitenkarte im Internet. Das war damals gar nicht so unüblich. Kaum zu glauben, aber in Deutschland war das Onlinemarketing damals im Vergleich zu heute noch ziemlich in den Kinderschuhen.

Das war mein einziges Marketing als Existenzgründerin

Es war Juli. Im August wollte ich offiziell starten. Ich war einfach noch nicht mit den Texten und der Programmierung meiner Webseite fertig. Also standen da nur meine Kontaktdaten und „Direkt mehr Umsatz – Werbetexterin für Direktmarketing“. Der Ordnung halber. Eine klassische Web-Visitenkarte. Domain: www.direkt-mehr-umsatz.de. DIE war allerdings dabei nicht ganz unwichtig ;-).

Ich änderte meine Profildaten im damals bekanntesten, aufstrebenden Businessnetzwerk openBC (heute XING). Dort war ich schon vorher mit meinen vorangegangenen Tätigkeiten aktiv. Ich habe einfach geholfen und meine Expertise in Gruppen geteilt. Das war es im Wesentlichen. Und dann Ende Juli …

… klingelte das Telefon. Ein netter junger Mann fragte an, ob ich einen Newsletter für den Product Launch (Produkteinführung) einer DVD schreiben würde. Es handelte sich um die Vermarktung der deutsch synchronisierten Verfilmung eines sehr bekannten spirituellen Romans. Klar konnte ich!

Und ich hatte meinen ersten Auftrag.

Einen, der richtig umfangreich und langfristig wurde. Der Newsletterreihe zum Product Launch folgten Landingpages, Mailings, E-Mail-Sequenzen und vieles mehr, auch für Folgeprodukte. Von diesem ersten Auftrag profitiere ich noch heute allein durch das dabei erworbene Wissen, die Erfahrungen und die Kontakte und Empfehlungen. Völlig ohne herkömmliche Webseite. Ohne große Marketingstrategie oder teure Werbung. Wir hatten uns irgendwie gesucht und gefunden. 😉

Das Mindset spielt eine riesige Rolle bei der Kundengewinnung. Aber das ist hier und heute gar nicht mein Punkt. Und wahrscheinlich reicht eine reine Web-Visitenkarte heute nicht mehr, um Kunden zu gewinnen. Dennoch:

„Sie brauchen eine neue Webseite“ ist auch heutzutage teurer Unsinn.

Denn die meisten Webseiten drehen sich um den Anbieter und seine Angebote, nicht um die Kunden und das, was diese suchen. Sie sind – im besten Falle – voller Informationen, aber helfen Interessenten kaum, deren konkretes Problem zu lösen. Manchmal sind sie auch nur mit nichtssagendem Blabla gefüllt. Ein Blindtext und bunte Bildchen würden in diesen Fällen eigentlich auch ausreichen.

Der erste Grund, warum eine schicke Webseite allein Ihnen keine Kunden bringt: Es gibt wichtigere Dinge, auf die es ankommt.

Das macht den Weg zu neuen Kunden frei

  • Ihre innere Einstellung. Mit welcher Motivation gehen Sie ans Werk? Welche Mission/ Vision verfolgen Sie? Brennen Sie für das, was Sie tun? Das Gesetz der Resonanz wirkt!
  • Klarheit & Fokus. Wenn Sie glasklar positioniert sind, Ihren idealen Kunden genau beschreiben können und eines seiner brennendsten Probleme lösen können, fallen alle Puzzleteilchen fast von allein an ihren richtigen Platz.
  • Vernetzung. Präsentieren Sie sich und Ihre Kompetenz in sozialen oder beruflichen Netzwerken. Online oder/ und bei persönlichen Treffen. Welches Netzwerk für Sie sinnvoll ist, hängt davon ab, was Ihnen liegt, wer Ihr idealer Kunde ist und wo dieser sich aufhält, um Aufträge zu vergeben. Dienen Sie großzügig mit Tipps und Content, dann verdienen Sie sich die besten Kunden.
  • Ein verlockendes Angebot. Eben keine Wischiwaschi-Schönsprech-Imagewebseite. Keine Webseiten, die nur das Listing in Suchmaschinen zum Ziel haben. Sondern Webseiten, die
    • Leads generieren und
    • Kunden gewinnen mit EINEM konkreten Angebot.
  • Mehrwert. Geben Sie Ihren potenziellen Kunden echten Mehrwert, bevor Sie ihnen etwas zu verkaufen versuchen. Die Anforderungen daran sind inzwischen gewachsen. Sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der Darbietungsform wie Design und Unterhaltungswert.

Wenn eines davon nicht recht klappt oder gar fehlt, bleibt auch der Erfolg aus. Woher ich das weiß? Leider aus eigener, schmerzhafter Erfahrung. Manchmal verirrt man sich schonmal auf einem langen Weg wider besseres Wissens … 😉

Ersparen Sie sich das, bitte!

Wie Sie mit Landingpages potentielle Kunden gewinnen

Sie brauchen also keine Webseite, die Besucher mit „Herzlich Willkommen“ begrüßt, sondern Landingpages. Das sind einzelne Webseiten (gern auch unter eigener Domain), auf denen der Interessent „landet“, weil er gezielt nach einer Problemlösung etc. sucht, die er dort findet.

Landingpages dienen zwei Funktionen. Entweder dienen sie dazu, Kontaktdaten einzusammeln. Dann ist es möglich, in der Regel per E-Mail, mit Interessenten in Dialog zu treten und eine Beziehung aufzubauen. Diese nennt man u.a. auch Lead Page, Opt In Page, Squeeze Page. Auf der Basis dieser Beziehung kann eine für beide Seiten wertvolle und gewinnbringende Kundenbeziehung entstehen. Beachten Sie dazu bitte die neuen Anforderungen lt. DSGVO.

Und Sie brauchen Landingpages, die Ihr Angebot direkt 24 Stunden lang an 7 Tagen in der Woche verkaufen.

Landingpages, die Interessenten in Kunden verwandeln

Ihre Verkaufs-Landingpage übernimmt genau die Aufgaben, die ein Verkäufer im Ladenlokal oder ein Vertriebsmitarbeiter beim Kunden vor Ort erfüllen würde. Sie lassen emotionale Bilder und ganze Filme im Kopfkino Ihrer Interessenten entstehen. Sie führen sie über psychologisch durchdachte Argumentationsketten gepaart mit nützlichen Informationen rund um Ihr konkretes Angebot zu einer positiven Kaufentscheidung.

Dabei geht es um ein einziges, klar definiertes Angebot aus Ihrem Repertoire. Sie schreiben also über einen konkreten Hypnosekurs, statt über Ihr gesamtes Kurs- und Coachingangebot. Diese Landingpages im engeren Sinne, auch Salespages / Verkaufsseiten gennant, sind das Kernstück Ihres Onlinemarketings. Also …

Man / frau nehme …

emotionale, empathische und verkaufspsychologisch ausgefeilte Landingpages, die zeigen, dass SIE das Problem Ihres Kunden lösen, das ihn gerade nachts wach hält. Keine Webseite, auf der irgendwelche gut klingenden Buchstabenketten stehen, um den Platz zu füllen.

Allein bis hierher hätten Sie mit gedruckten Visitenkarten, Flyern und einer hübsch gestalteten Webseite schon eine Menge Geld sinnfrei versenkt.

Was hätten Sie damit alles anfangen können?

Sie hätten sich eine professionelle Landingpagevorlage, fix und fertig programmiert, zugelegt. Diese gibt es als WordPress-Themes oder bei englischsprachigen Anbietern wie z. . optimizepress oder leadpages. Die hätten Sie auf Ihr Angebot und Ihr Design angepasst oder vom Profi anpassen lassen und auf eine aussagekräftige Domain gelegt. Für schmale Budgets mit etwas Technikaffinität gibt es das auch für wenig Geld oder gar gratis zum Selbstmachen.

Dann hätten Sie sich einen professionellen Werbetexter bzw. Verkaufstexter gegönnt, der Ihnen einen Verkaufstext auf Ihre Landingpage maßschneidert, statt Blabla für eine herkömmliche Webseite. Ok, da müssten Sie einige Euronen drauflegen. Oder Sie texten selbst. Und eine E-Mail-Serie dazu. Und zwar so, dass Ihre Idealkunden es kaum erwarten können, endlich auf den „Jetzt kaufen“ – Button zu drücken. Wie Sie selbst Verkaufstexte schreiben, erfahren Sie zum Beispiel hier

Aber das ist noch nicht alles!

Genauso wenig wie im Ladenlokal, will auch online niemand von Verkäufern überfallen werden und zum sofortigen Kauf gedrängt werden. Deshalb braucht es neben Landingpages auch ein passendes E-Mail-Marketing.

Das sollte den Besucher emotional und situativ dort abholen, wo er sich gerade befindet (Problem, das er lösen will) und dann schrittweise über Information, Vertrauensaufbau und eine angenehme Beziehung zum Kunden machen. Sie hätten sich dafür ein professionelles Autorespondersystem* anschaffen können von Ihrem ursprünglichen Webseitenbudget, das die E-Mails an Ihre Interessenten automatisch verschickt*.

So kommen die Besucher auf Ihre Leadpages

Sie sollten ein Profil in mindestens einem sozialen/ beruflichen Netzwerk (Facebook, Twitter, XING, Linkedin, Google+, …) haben, in dem Sie mit nützlichen Inhalten Ihre Expertise zeigen, sich für potenzielle Kunden als hilfreich, kompetent, vertrauenswürdig und sympathisch erweisen. Am besten sind Sie dabei noch Moderator einer Gruppe. Kostet ja nichts.

Und natürlich können Sie auch Artikel veröffentlichen, Anzeigen schalten und und und, um Ihr Angebot mit einem direkten Link auf Ihre Leadpage bekannt zu machen (nur in Ausnahmefällen auf die Salespage, denn Sie werden wenig Erfolg haben, wenn Sie jedem direkt etwas verkaufen wollen).

Dampfen Sie Ihre Webseite ein

Wie Sie sehen, habe ich inzwischen auch eine Webseite. Noch. Auch die wird demnächst generalüberholt und eingeschmolzen. Sie besteht aber schon jetzt aus vielen kleinen Landingpages, die gar nicht so offen sichtbar sind 😉

Ich sage ja, auf einem langen Weg sammelt sich viel Unnützes an. Das darf dann auch wieder gehen bzw. neue Formen annehmen. Ich brauche keine Webseite in dieser Form. Zurück zu den Wurzeln! 😉

Wie denken Sie darüber? Schreiben Sie mir gerne Ihre Meinung als Kommentar dazu!

 

PS: Könnte das auch für andere interessant sein? Dann verteilen Sie gern diese Tweets. Danke.

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[bctt tweet=“Gründer? Sie brauchen weder Visitenkarten noch Flyer noch eine gestylte Webseite. Was Sie wirklich brauchen: “ username=“Directmailspezi“]

[bctt tweet=“Keine Webseite nötig. Was Ihnen wirklich Kunden bringt“ username=“Directmailspezi“]

[bctt tweet=“Warum Landingpages als Leadpages und Salespages Ihre Webseite ersetzen können“ username=“Directmailspezi“]

 

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über die Autorin

Ulrike Pfarre

Seit 2007 sorge ich als freiberufliche, zertifizierte Werbetexterin für Direktmarketing mit meinen Texten für direkt mehr Umsatz bei meinen Kunden.
Coachs, Trainer, Speaker, Berater und Verlage bekommen von mir authentische, emotionale und konversionstarke Verkaufstexte im Plauderton für ihre Salesfunnels (Landingpages, Salespages, E-Mail-Serien, Shoptexte oder Werbebriefe). Wann sprechen wir über Ihr Projekt?

  • Landing Pages als Leadpages und Salespages können meine Website ersetzen? Klingt interessant. Dies ist gut für Anfänger, die gerade erst ins Geschäft kommen. Ich liebe die Tipps, wie man potenzielle Kunden gewinnt.

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